Gemeinschaftsschulen – ein Kommentar

„Sachsens Landeselternrats-Vorsitzender plädiert für Gemeinschaftsschulen“, LVZ 17.5.2016

KOMMENTAR

Es folgt: ein politisch unkorrekter Beitrag.

Nur mal so als Ansatz:
Gemeinsames Lernen bis zur 8. Klasse – das geht mitten in die Pubertät rein (die heute in der 6. und 7. Klasse voll durchstartet).
Lernen in der Pubertät: sowas von uncool (bitte mal an die eigene Schulzeit erinnern!).
Ob die Kids allerdings dann bis Ende 8. Klasse die schlechten Noten wieder ausgeglichen haben, um am Ende der 8. Klasse den notwendigen Notendurchschnitt zu haben, für die weiterführende Schule/Gymnasium?
Und immer wieder der DDR-Vergleich…
Wer weiß eigentlich noch, dass auch in der DDR bereits ab der 3. Klasse die Besten auf andere Schulen gingen?
Die sog. Russischschulen, das war in Leipzig eine Schule in Gohlis (die heutige Grundschule Erich Kästner war: bis 1992 Schulbetrieb als POS „Friedrich Engels“ für die Klassenstufen 1 bis 10 ab Klasse 3 Bildung einer Russisch-Klasse für das Erlernen der Fremdsprache). 

Nach der 8. durften dann noch einige auserwählte auf die EOS, viele waren es nicht.
Und die übrigen haben sich im gemeinsamen Lernen mit all den Desinteressierten bis zu 10. Klasse geplagt. Beruf mit Abi ging danach noch oder Abitur an der Volkshochschule.
Ja, gemeinsames Lernen kann Spaß machen. Oder auch nicht – wenn man der gemobbte Außenseiter ist, weil man wirklich lernen will – und auch nicht den Lehrer mobben möchte, z.B. – ein beliebtes Hobby in der Pubertät (vgl. Feuerzangenbowle).
Klar, Mobben und Lernunlust findet auch in Gymnasien statt – aber dort ist das Lernniveau höher, und wer’s nicht schafft, wechselt zur Oberschule. Für Lernwillige geht’s dann
nach der Pubertät im Gymnasium auf hohem Niveau weiter. Das dürfte schätzungsweise in der Gemeinschaftsschule nicht möglich sein – dort werden alle bis zum Abschluss mitgenommen.

Hier noch 2 Links (2015), wie Gemeinschaftsschule ausgehen kann:

„Nun wurde ein vernichtendes Gutachten über die Gemeinschaftsschule bekannt, das vom  Kultusministerium bisher unter Verschluss gehalten wird, den Vermerk «nur intern verwenden»
trägt und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vorliegt.
Danach gelingt weder die neue Unterrichtsform des selbständigen Lernens mit Lehrern als Lernbegleitern noch die Inklusion oder die besondere Förderung der Schwächsten und Stärksten. Auch die Leistungsbeurteilung ist  mehr als fragwürdig. In den Fremdsprachen kommt das Sprechen zu kurz.“

„Das Gutachten sagt klar, dass eine taugliche Leistungserfassung der Bildungsziele bisher nicht wirklich stattfinden konnte. Das bedeutet: Man kann gute Noten bekommen, obwohl man nicht viel kann, aber viele Lernpakete in kurzer Zeit abarbeitet. Da werden Schüler also letztendlich betrogen. Die Folgen der Entwicklung werden sich erst in einigen Jahren bemerkbar machen, es könnte einen großen Verlust an Bildungsqualität, Ausbildungsfähigkeit und Studierfähigkeit nach sich ziehen.“

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